Am Dienstag habe ich meine erste
Couchsurfingbekanntschaft gemacht.
Ich hatte aus Langeweile mal ein
bisschen rumgeklickt, wer so in Anchorage wohnt, und habe da das
wunderbare Symbol „Ich habe keine Couch, aber wir koennen gerne mal
abhaengen“ entdeckt. Eine Couch mit Kaffeetasse drauf. Also habe
ich mal ein paar ansprechend bzw vernuenftig aussehende Leute
angeschrieben, alle so Mitte 20, und habe dann auch zuegig ein paar
Antworten bekommen. Eine davon war von Ryan, 25, der in Anchorage
studiert.
Aaaaaapropos Wale :D
Nur mal eine kleine
Vorankuendigung/Warnung: Wer nicht gerne tote Fische sieht, die ein
bisschen eklig aussehen, guckt die Bilder ganz unten am besten nicht
an!
Nachdem ich Mittwoch beim Friseur war
und wieder was sehen konnte, bin ich abends mit Callie in „ted“
gegangen, ich weiss nicht ob es den Film in Deutschland auch gibt...
Handelt von einem lebendigen Teddybaer, der seit 27 Jahren der beste
Freund von John ist, ist ein ziemlich lustiger Film :)
Dann gings ab ins Bett, leider nicht so
frueh, wie erhofft, aber um 5.45 Uhr hat dann mein Wecker geklingelt.
Dann hiess es schnell fertig machen, Taxi rufen, und ab nach Downtown
fahren. Dort hab ich mir dann erstmal einen Starbuckscoffee geholt^^
und auf den Bus gewartet, der mich nach Seward bringen sollte. Nach
einer halben Stunde durften wir dann einsteigen, und ausser mir war
nur ein anderes Paar im Bus, was ...tada... Deutsch gesprochen hat.
Ich hab gefragt ob sie aus Deutschland kommen und dann meinte sie nur
„Nein aus Oesterreich“... Mehr Gespraech war nicht drin, weil der
Mann glaub ich ein vom fruehen Aufstehen gestresster Morgenmuffel war
und seiner Frau damit schlechte Laune bereitet hat :p So klang es
jedenfalls...
Dann haben wir im Marriot noch 23
Senioren und 2 Jugendliche aufgegabelt und haben uns auf die 2,5
Stunden lange Reise nach Seward begeben. Den Weg wuerde jeder Mensch
auf der Welt finden, ohne eine Ahnung zu haben, wo er hin will. Man
faehrt einfach irgendwo auf den Old Seward Highway, der durch ganz
Anchorage geht, und bleibt drauf, bis man in Seward angekommen ist.
Der Weg fuehrt erst wieder bis nach Girdwood (wo das Hippiefest war)
und dann durch die Berge bis ans Meer im Sueden. Im Bus lief ein
Film, der uns Anchorage schmackhaft machen sollte, mit einem sehr
lustigen Moderator...naja...^^ Jedenfalls fand er sich sehr lustig.
Als wir dann in Seward angekommen
waren, wurde ich erstmal etwas enttaeuscht. Eigentlich sollte um
11.30 Uhr meine 6 stuendige Bootstour in den Kenai National Park
losgehen, auf der man Wale, Gletscher und sonstige interessante
Sachen sehen sollte. Dann wurde mir aber beim Einchecken gesagt, dass
seit ein paar Tagen ein heftiger Sturm ausserhalb der Resurrection
Bay rumweht, also wurden alle Touren in den Nationalpark gecancellt.
Als wir an Bord konnten, haben sich
alle erstmal an einen Tisch im Innenraum gesetzt, weil es draussen
ein bisschen regnete. Erst hatte ich ein belgisches Paerchen am
Tisch, das nach Florida ausgewandert ist vor 27 Jahren und dort
physiotherapeutisch taetig ist. Die sind aber dann doch lieber nach
unten gegangen, weil die Frau oft seekrank wird, und man ihr gesagt
hat, dass es unten besser sei. Dann kam ein aelteres Paar aus der
Schweiz an den Tisch, mit denen ich mich dann ganz nett unterhalten
hab, auf Deutsch natuerlich ;p
| Eine Kohletransportmaschine, die Schiffe ab- und belaedt. |
Kaum ging die Tour los, riet uns der
Captain auf die linke Seite zu gehen und 2 Seeottern beim Chillen
zuzugucken. Das haben wir dann auch erstmal ein paar Minuten gemacht.
Die waren soo suess! Wer das Ottervideo bei Youtube nicht kennt,
sollte das unbedingt mal gucken : „Otters holding hands“ heisst
das glaubich. Ungefaehr so waren unsere beiden Otter auch, nur dass
sie sich in freier Wildbahn befinden.
| Die 2 supersuessen Seeotter |
Als wir sie dann irgendwann nicht mehr
stoeren wollten, sind alle wieder reingegangen und wir sind
weitergefahren.
Die Landschaft hat mich ziemlich an
Norwegen erinnert, weil wir auch in einem Fjord unterwegs waren und
man abundzu ueber die Bergspitzen Gletscher und andere Berge sehen
konnte.
Nachdem wir in eine Bucht reingefahren
waren, war es dann soweit.
| Mein erstes Walfoto :D |
Alle Leute haben natuerlich sofort wie wild angefangen, Fotos davon
zu machen, und einige hatten das Glueck auch gerade auf den Knopf zu
druecken, als der Buckelwal unerwartet seine Fluke aus dem Wasser schob um
abzutauchen. Ich hatte leider eine zu lange Nachladezeit in meiner
Kamera und habs nicht drauf gekriegt:p Aber ich hab dem Herrn an
meinem Tisch meine Emailadresse gegeben, damit er mir ein paar von
seinen Fotos schicken kann. Der hatte so eine Megakamera...
Der Wal ist dann noch ein paar mal auf
und abgetaucht, und wir sind irgendwann weitergefahren.
Unser naechstes Ziel war der kleine
Bereich zwischen Fox Island und dem Festland, denn dort sollten sich
Seeloewen aufhalten. Und tatsaechlich lagen sie dort auf den Felsen
und waren faul. Es war eine Gruppe von Steller Sea Lions, die
inzwischen vorm Aussterben bedroht sind, weil sich der Bestand in den
letzten 30 Jahren um 80 % verringert hat.
Der Captain kuendigte an, dass wir
weiterfahren wuerden, als neben uns auf einmal 2 Wale auftauchten.
Die meisten Leute waren gerade drinnen, also haben wir schnell
gerufen, dass Wale da sind.
| Papageientaucher |
Unterwegs kamen wir noch an
einer Art Sandbank aus Steinen vorbei, auf der tote Baeume
rumstanden.
In Seward selbst war an diesem Tag eine
grosse Oellieferung angekommen, die sich dann in Brand setzte und die
halbe Stadt explodieren liess. Also es war zu der Zeit nur ein
kleines Fischerdorf, aber fast alles davon wurde zerstoert und musste
neu aufgebaut werden.
Naja, dann war die Zeit auch schon um
und wir waren wieder am Hafen angekommen. Dort hab ich mir auf der
Suche nach etwas zu tun, dann jeden Souvenirladen angeguckt, den ich
finden konnte, aber wirklich zu tun gab es nicht.
Ich musste noch
fast 3 Stunden auf meinen Bus warten und bin immer wieder auf und ab
gelaufen.
Dann habe ich eine spannende Sache
entdeckt:
In Seward wurden gefuehrte Angeltouren
angeboten, bei denen man zum Beispiel nach Lachs fischen konnte, und
hinterher wurden die Fische fuer einen essbar gemacht.
Man konnte also quasi bei der
Produktion von Lachsfilets zugucken. Die Reste vom Fisch, was ein
ziemlich grosser Anteil ist, wurden dann einfach in der Mitte in ein
Loch geschmissen.
Ich meld mich wieder, wenn ich in
Kentucky angekommen bin, oder vorher, falls ich mal Langeweile haben
sollte:p
Liebe Gruesse,
Annika :)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen