Mittwoch, 25. Juli 2012

I've been through the desert on a horse with no name...


Wuhu.. ich melde mich zurueck aus Berea, Kentucky! ;)
Ich wurde letzte Woche Montag von Chad, Callie, Miles und Bella zum Flughafen gefahren und dort nett verabschiedet.
Dann gings von einem Flugzeug ins andere und ich war in Louisville angekommen. Dort habe ich erstmal auf mein Gepaeck gewartet und dann ziemlich schnell Sherri gefunden, die versucht hat mich zu filmen :p Leider hat sie (woher kommt mir das bloss bekannt vor?^^) einmal zu viel auf den Aufnahmeknopf gedrueckt und nur die Schuhe gefilmt, die zum Auto wandern... Naja :) Jedenfalls wars ziemlich cool und traenenreich sich wiederzusehen! Hab meine 2. Mama schliesslich 2 Jahre nicht gesehen! Dann sind wir zum Auto gegangen, wo Luke auf uns gewartet hat und dann gab es auch da nochmal eine dicke Umarmung :D Woertlich dick..tihi..
Alle waren froh sich wieder zu haben und wir haben uns auf den Weg nach Richmond gemacht um dort was zu essen. Also gab es direkt am ersten Tag wieder ein Monster-all-you-can-eat-Buffet und viiiiel Hitze. Es war gefuehlte 35 Grad draussen und im Auto.
Little Bit und Sassy


Zuhause hab ich dann erstmal Sassycat und unseren neuen Hund "Little Bit" begruesst! Beide sind sooo suess :D Ich war froh, dass ich hier nichtmehr um mein Essen bangen muss, wie in Alaska..haha...

Wir haben dann den ganzen Nachmittag gequatscht und haben abends den Film "We bought a zoo" geguckt, der ist glaub ich auch in Deutschland schon draussen und ist echt schoen :)
Am Mittwoch hab ich dann abends in der Kirche meine ersten Freunde wiedergetroffen, zum Beispiel Maranda und ihren Bruder, und auch die Erwachsenen haben sich gefreut mich wiederzusehen. Dann haben wir "Big Miracle" geguckt, einen Film in dem Wale gerettet werden (in Alaska ;) ). Auch ein super Film!

Donnerstag hab ich dann Abby wiedergesehen. Sie hat vor 1,5 Jahren ein Tanzstudio aufgemacht, und hat inzwischen so viele Schueler, dass sie umgezogen ist in ein groesseres Studio. Und letzten Montag haben sie dann den restlichen Teil des Gebaeudes auch noch dazu gemietet, also ist jetzt grosses Umbauen angesagt.
Am Freitag hab ich mit mit Aaron getroffen und wir sind hinterm College irgendwo einen Weg durch den Wald lang gelaufen, der auf einen kleinen Berg gefuehrt hat. Leider war es ziemlich heiss, aber da ich Flipflops anhatte, konnte ich wenigstens meine Fuesse in den kleinen Baechen abkuehlen, die durch den Wald fliessen.Zwischendurch hatte ich eine kleine Schrecksekunde oder Minute, weil eine schwarze Schlange aufeinmal zwischen meinen Fuessen zu sehen war. Ich hatte da garnicht drauf geachtet und hab mich mega erschrocken, als sie auf einmal losgeschlaengelt ist, weil ich fast draufgetreten bin. Die war bestimmt einen Meter lang, und wir wissen nicht was es fuer eine war...
Von da an haben wir dann auf alle Schlangen und Spinnen und Spinnennetze geachtet, die irgendwo in unserem Weg waren. War auf jedenfall spannen ;)

Nach 2,5 Stunden Wanderung ohne Getränke sind wir dann ins Berea College gegangen, weil die in einem Gebäude den kompletten Keller voll mit Klavieren haben. Dann haben wir da 2 Stunden lang gespielt und gesungen was echt lustig war ;) Aber wir müssen noch ein bisschen üben!
Studio A ohne Tuer...

Den ganzen Samstag habe ich bei Abby im Studio umbauen geholfen, und wir haben an einem Nachmittag und Abend 3 Wände abgebaut und eine Tür in eine Wand eingebaut. Einfach mal so...:p
Dafür musste man nur die Wandbeläge abschrauben und wegtragen und dann war da nur noch ein Holzgestell was man auseinanderbauen musste.
Studio A MIT Tuer...
Für die Tür haben wir einfach ein grosses Loch in die Wand gesägt, die Isolierung rausgeschnitten und auf der anderen Seite auch ein Loch gesägt. Fertig ;) Dann musste man nur noch die Tür festschrauben und man war fertig. Leider haben wir zuerst an einer Stelle gesägt, an der eine Wasserleitung lag, aber dann setzt man halt ein Stück Wand wieder ein und sägt ein bisschen weiter... Also ich hab nicht selber gesägt, sondern der Vater von Abbys Freund. Wir haben in der Zeit Sachen durch die Gegend getragen und ein bisschen eingerichtet.
Spraypaint...Abby hat irgendwie nicht das Holz getroffen, sondern meinen Arm. Das ist jetzt 4 Tage her, und es ist immernoch da:p

Am Sonntag war ich dann mit in der Kirche und wurde freundlich wieder empfangen. Wir haben jetzt einen anderen Pfarrer, der ist aber auch nett :) Dann habe ich auch meinen anderen Gastbruder, Sean, wiedergesehen. Der hat inzwischen einen Bart, sieht lustig aus :)

Und Montag war dann glaub ich mein Lieblingstag:)
Wir sind morgens früh aufgestanden, haben Sam abgeholt (Marandas Bruder) und sind immer weiter durch Felder und an Höfen vorbei gefahren. Irgendwann waren wir dann endlich daaa... Auf dem Hof von Mike, mit dem wir reiten wollten.
Cowboy-Mike

Es standen schon 2 Pferde draussen und 7 andere liefen noch über die Wiesen. Wir haben dann 4 Pferde gesattelt und sind losgeritten. Mike reitet auch alle möglichen Cowboyturniere mit seinen Pferden und hat mindestens 20 verschiedene Pokale in seinem Haus.
My horse with no name

 Als erstes sind wir ein bisschen über die Weide geritten, begleitet von einem anderen Pferd, was unbedingt hinterher wollte, um uns an die Pferde zu gewöhnen. Ich bin ja zuhause eigentlich nie Western geritten, und das letzte Mal, dass ich auf einem Pferd saß, ist glaube ich auch schon mindestens 5 Jahre her...
PJ und Sherri

Hat aber eigentlich alles ganz gut geklappt. Eins von den Pferden namens PJ ist seit 2 Jahren nichtmehr geritten worden und war dementsprechend faul. Das hatte ich am Anfang. Nach 10 Minuten sind wir dann losgeritten, die Straße entlang durch die Felder. Nach ungefähr 20 Minuten hat Mike dann an einem kleinen Laden angehalten und uns was zu Trinken gekauft. Mountain Dew natürlich ;) Dann war ich traurig weil ich dachte, dass wir schon wieder zurückreiten, so wär ich es jedenfalls von Deutschland gewohnt. Aber Mike hat Sherri und mich dann Pferde tauschen lassen, damit ich auch mal was zu tun hab :P Das Pferd was ich dann geritten bin, hat keinen Namen, weil er es weiterverkaufen will... Das hat mich dann ein bisschen an das Horse with no name Lied von America erinnert :D Falls das jemand kennt.. ich habs auf meinem iPod!
Dann sind wir immer weiter die Strasse lang geritten und quer über irgendwelche Felder :D Das hat total Spass gemacht!

Irgendwann sind wir dann einen steilen Steinweg runter geritten und sind unten an einem Bach angekommen. Da sind wir dann rein geritten und die Pferde konnten trinken und sich abkuehlen. Die hatten einen Riesenspass daran, sich mit ihren Beinen gegenseitig nass zu spritzen, und uns zum Glueck auch, es war naemlich echt heiss!
Alpakas auf dem Weg

Das war dann unsere Halbzeitpause... Mike meinte dann, Sherri solle doch mal ein bisschen den Bach runterreiten und wir sind dann hinterher gekommen. Dann hat er sein Pferd galoppieren lassen und ist schnell hinter Sherri her. Irgendwie gings dann aber nicht wirklich weiter und wir haben uns gefragt, warum wir in diese Richtung reiten sollten. Dann hat Mike gelacht und gesagt, er haette versucht Sherri nass zu spritzen, aber das haette ja leider nicht wirklich funktioniert...:p
Sam

Naja, dann sind wir wieder raus aus dem Bach und sind den gleichen weg wieder zurueck, diesmal allerdings etwas schneller, weil wir uns dann auch ein bisschen Galopp zugetraut haben. Das hat soooo viel Spass gemacht:D

Nachdem wir dann 3,5 Stunden unterwegs waren, habe ich langsam gemerkt, dass mein Hintern ein bisschen was dagegen hatte, weiterzureiten. Aber wir waren fast zuhause angekommen und ich haette vom Gefuehl her noch ewig weiterreiten koennen! Aber da kurz vor der Einfahrt mein Steigbuegel auf einmal lose an meinem linken Fuss hing, war es wohl Zeit aufzuhoeren ;)

Die Qualitaet von den Saetteln und so ist anscheinend nicht so mega maessig, da mir ja 2 Sachen "kaputt" gegangen sind an einem Tag. Jedenfalls wurde der Steigbuegel dann einfach wieder getaped und gut wars. Dann haben wir noch schon die Pferde versorgt und mir Liebe versorgt, und haben uns wieder in Sherris Auto gesetzt, um nach Hause zu fahren (AUA!!)
Zum Glueck sind ihre Sitze schoen weich :p

Naja, jedenfalls war mir da schon klar, dass der restliche Tag anstrengend werden wuerde, was das Sitzen angeht, und ich hatte Recht.... Sherri und ich sind den Rest des Tages nur noch durchs Haus gehumpelt, weil die Knochen und Muskeln schoen durchgesessen und ueberfordert waren.
Ich hatte echt Angst, dass ich Dienstag nicht aufstehen koennte, aber zum Glueck hat sich ueber Nacht mein Zustand zum Besseren gewendet. Ich konnte also heute Abend sogar bei Abbys Tanzstunde mitmachen ohne groessere Probleme zu haben. Hab zwar die Spruenge nicht gaaanz so schoen hinbekommen wie vor zwei Jahren, aber fuer Muskelkater war es noch ganz gut ;)
War auf jeden Fall super schoen heute wieder Tanzen zu koennen, so richtig, mit Herausforderungen!
Naja, das wars jetzt erstmal, ich schreib bald wieder was.

Liebe Gruesse:)
Eure Annika!

Freitag, 13. Juli 2012

Wale ueber Wale...


Am Dienstag habe ich meine erste Couchsurfingbekanntschaft gemacht. 
Ich hatte aus Langeweile mal ein bisschen rumgeklickt, wer so in Anchorage wohnt, und habe da das wunderbare Symbol „Ich habe keine Couch, aber wir koennen gerne mal abhaengen“ entdeckt. Eine Couch mit Kaffeetasse drauf. Also habe ich mal ein paar ansprechend bzw vernuenftig aussehende Leute angeschrieben, alle so Mitte 20, und habe dann auch zuegig ein paar Antworten bekommen. Eine davon war von Ryan, 25, der in Anchorage studiert. 
Wir haben uns also fuer Dienstagabend verabredet und er wollte mir ein bisschen was von der Stadt zeigen. Ich habe ihn bei Couchsurfing auf der Webseite schon auf einem Foto gesehen, aber haette ihn so nie wiedererkannt. Er sieht nicht aus wie 25, wie ich finde^^ Aber das koennt ihr ja selber auf dem Foto entscheiden.

Naja, jedenfalls sind wir dann zu einem Coastal Trail gefahren und sind da ein bisschen rumgelaufen und dann noch zu einer Lagune, in der es wohl Biber gibt, aber wir haben leider keine gesehen. Dann hab ich noch einen sehr leckeren Ceasar Salad spendiert bekommen, und dann war es auch schon wieder vorbei, weil Ryan noch irgendein Quiz fuers College machen musste.. (Quiz...^^) 
Ryan ist uebrigens halb Yupik, ein Ureinwohnerstamm. Seine Mutter ist vollbluetige Yupik und sein Vater ist Amerikaner, aber Ryan ist eher amerikanisch gross geworden hatte ich das Gefuehl.
Ich hab ihn gebeten, was auf Yupik zu sagen, aber er musste immer alles 3 mal wiederholen, bis er meinte, dass er den Akzent richtig hatte... War auf jeden Fall sehr interessant einen halben Ureinwohner Alaskas zu treffen! 
Davon gibt es, so weit ich das mitbekommen habe, nicht mehr so viele, und es sterben immermehr Staemme bzw Sprachen aus. Aber trotzdem gibt es immernoch Staemme, die am Meer leben und Wale aus Kanus jagen.

Aaaaaapropos Wale :D
Nur mal eine kleine Vorankuendigung/Warnung: Wer nicht gerne tote Fische sieht, die ein bisschen eklig aussehen, guckt die Bilder ganz unten am besten nicht an!

Nachdem ich Mittwoch beim Friseur war und wieder was sehen konnte, bin ich abends mit Callie in „ted“ gegangen, ich weiss nicht ob es den Film in Deutschland auch gibt... Handelt von einem lebendigen Teddybaer, der seit 27 Jahren der beste Freund von John ist, ist ein ziemlich lustiger Film :) 

Dann gings ab ins Bett, leider nicht so frueh, wie erhofft, aber um 5.45 Uhr hat dann mein Wecker geklingelt. Dann hiess es schnell fertig machen, Taxi rufen, und ab nach Downtown fahren. Dort hab ich mir dann erstmal einen Starbuckscoffee geholt^^ und auf den Bus gewartet, der mich nach Seward bringen sollte. Nach einer halben Stunde durften wir dann einsteigen, und ausser mir war nur ein anderes Paar im Bus, was ...tada... Deutsch gesprochen hat. Ich hab gefragt ob sie aus Deutschland kommen und dann meinte sie nur „Nein aus Oesterreich“... Mehr Gespraech war nicht drin, weil der Mann glaub ich ein vom fruehen Aufstehen gestresster Morgenmuffel war und seiner Frau damit schlechte Laune bereitet hat :p So klang es jedenfalls...
 
Dann haben wir im Marriot noch 23 Senioren und 2 Jugendliche aufgegabelt und haben uns auf die 2,5 Stunden lange Reise nach Seward begeben. Den Weg wuerde jeder Mensch auf der Welt finden, ohne eine Ahnung zu haben, wo er hin will. Man faehrt einfach irgendwo auf den Old Seward Highway, der durch ganz Anchorage geht, und bleibt drauf, bis man in Seward angekommen ist. Der Weg fuehrt erst wieder bis nach Girdwood (wo das Hippiefest war) und dann durch die Berge bis ans Meer im Sueden. Im Bus lief ein Film, der uns Anchorage schmackhaft machen sollte, mit einem sehr lustigen Moderator...naja...^^ Jedenfalls fand er sich sehr lustig. 
Unser Busfahrer hat geprahlt, dass er frueher im USA Olympiateam vom Weightlifting war, Steve Blabla, vielleicht kennt ihn ja jemand. Muss so vor 30 Jahren gewesen sein!
Eine interessante Sache hab ich direkt am Anfang der Fahrt gelernt: Durch den Tsunami letztes Jahr in Japan wurden dort ungefaehr 95% der Fischerboote etc. zerstoert, weswegen es dieses Jahr unglaublich viele Fische und Wale um Alaska rum gibt, weil die ganzen japanischen Fischer letztes Jahr nicht fischen konnten. Hat den Tieren also gut getan, mal ein Jahr Pause zu haben.


Als wir dann in Seward angekommen waren, wurde ich erstmal etwas enttaeuscht. Eigentlich sollte um 11.30 Uhr meine 6 stuendige Bootstour in den Kenai National Park losgehen, auf der man Wale, Gletscher und sonstige interessante Sachen sehen sollte. Dann wurde mir aber beim Einchecken gesagt, dass seit ein paar Tagen ein heftiger Sturm ausserhalb der Resurrection Bay rumweht, also wurden alle Touren in den Nationalpark gecancellt. 
Ich hatte die Moeglichkeit eine Tour innerhalb der Bucht zu buchen und die Differenz ausbezahlt zu bekommen, oder an einem anderen Tag die grosse Tour zu machen. Da ich aber schon mit dem teuern Bus nach Seward gekommen war, und der auch erst um halb 7 wieder nach Hause fahren wuerde, blieb mir nichts anderes uebrig, als die kleine Tour zu buchen. Was sich aber als gar nicht so schlecht rausgestellt hat!
Als wir an Bord konnten, haben sich alle erstmal an einen Tisch im Innenraum gesetzt, weil es draussen ein bisschen regnete. Erst hatte ich ein belgisches Paerchen am Tisch, das nach Florida ausgewandert ist vor 27 Jahren und dort physiotherapeutisch taetig ist. Die sind aber dann doch lieber nach unten gegangen, weil die Frau oft seekrank wird, und man ihr gesagt hat, dass es unten besser sei. Dann kam ein aelteres Paar aus der Schweiz an den Tisch, mit denen ich mich dann ganz nett unterhalten hab, auf Deutsch natuerlich ;p
Eine Kohletransportmaschine, die Schiffe ab- und belaedt.
Kaum ging die Tour los, riet uns der Captain auf die linke Seite zu gehen und 2 Seeottern beim Chillen zuzugucken. Das haben wir dann auch erstmal ein paar Minuten gemacht. Die waren soo suess! Wer das Ottervideo bei Youtube nicht kennt, sollte das unbedingt mal gucken : „Otters holding hands“ heisst das glaubich. Ungefaehr so waren unsere beiden Otter auch, nur dass sie sich in freier Wildbahn befinden. 
Die 2 supersuessen Seeotter
Als wir sie dann irgendwann nicht mehr stoeren wollten, sind alle wieder reingegangen und wir sind weitergefahren. 
Die Landschaft hat mich ziemlich an Norwegen erinnert, weil wir auch in einem Fjord unterwegs waren und man abundzu ueber die Bergspitzen Gletscher und andere Berge sehen konnte.
Nachdem wir in eine Bucht reingefahren waren, war es dann soweit. 
Durchsage vom Captain: „Irgendwo rechts von uns, so 2 Uhr, soll ein Buckelwal rumschwimmen“... und tatsaechlich tauchte nach ein paar Sekunden in einiger Entfernung eine kleine Flosse auf einem grossen Ruecken aus dem Wasser auf.. :) 
Mein erstes Walfoto :D
Alle Leute haben natuerlich sofort wie wild angefangen, Fotos davon zu machen, und einige hatten das Glueck auch gerade auf den Knopf zu druecken, als der Buckelwal unerwartet seine Fluke aus dem Wasser schob um abzutauchen. Ich hatte leider eine zu lange Nachladezeit in meiner Kamera und habs nicht drauf gekriegt:p Aber ich hab dem Herrn an meinem Tisch meine Emailadresse gegeben, damit er mir ein paar von seinen Fotos schicken kann. Der hatte so eine Megakamera...
Der Wal ist dann noch ein paar mal auf und abgetaucht, und wir sind irgendwann weitergefahren. 
Wir sind zu einer Insel namens Fox Island gefahren, auf der vor 100 Jahren eine riesige Fuchsfarm war, mit teilweise 400 Fuechsen auf der kleinen Insel. Dort wohnt aber jetzt niemand mehr, nur noch ein Koch im Sommer, der die Gaeste aus 8 Ferienwohnungen/zimmern versorgt, die dort Urlaub machen. Neben Fox Island ist Hive Island. Dort angekommen sollten wir nach 2 Walen Ausschau halten, die dort von Fischern gesehen worden waren. 
Auch die beiden waren schnell entdeckt, aber sie machten sich ziemlich zwischen den beiden Inseln davon. Immermalwieder tauchten sie auf, aber wir wollten dann weiterfahren. Auf einmal waren direkt vor uns 2 Wale, eine Mutter und ihr Kalb, und es stellte sich heraus, dass die ersten beiden eigentlich garnicht weggeschwommen waren, sondern wir 2 andere Wale entdeckt hatten. Die beiden schwammen dann relativ nah an unserem Boot vorbei und wir mussten warten, bis sie sich etwas entfernt hatten, damit wir sie nicht mit dem Motor beim Wegfahren stoeren wuerden. Also duempelten wir so ein bisschen dahin und haben den beiden beim Ausatmen und Abtauchen zugeguckt. 
Unser naechstes Ziel war der kleine Bereich zwischen Fox Island und dem Festland, denn dort sollten sich Seeloewen aufhalten. Und tatsaechlich lagen sie dort auf den Felsen und waren faul. Es war eine Gruppe von Steller Sea Lions, die inzwischen vorm Aussterben bedroht sind, weil sich der Bestand in den letzten 30 Jahren um 80 % verringert hat. 
Forscher aus Alaska versuchen im Moment herauszufinden, was die Veraenderungen und Probleme sind, die den Tieren das Leben so schwer machen.

Der Captain kuendigte an, dass wir weiterfahren wuerden, als neben uns auf einmal 2 Wale auftauchten. Die meisten Leute waren gerade drinnen, also haben wir schnell gerufen, dass Wale da sind.
Der Captain war sehr ueberrascht, an dieser Stelle Wale zu sehen, weil es dort nicht so tief sei, und auch ziemlich eng. Aber anscheinend wollte die Mutter mit ihrem Kind in Ruhe fressen.
Die beiden zogen eine ziemliche Show ab, tauchten immer wieder ab und wieder auf, manchmal sogar synchron. Und sie kamen immer naeher ans Boot, weswegen der Captain den Motor ausmachte und wir sie in Ruhe beobachten konnten. 
Wir mussten allerdings aufpassen, dass wir nicht an die Felsen kamen, weswegen wir dann irgendwann schnell weggefahren sind, als die Wale sich ein bisschen entfernt hatten. Auch aus viel Entfernung, als wir schon an den Seeloewen vorbei waren, konnte man noch die Schwanzflossen aus dem Wasser gucken sehen. 
Wir machten uns wieder auf den Weg zum Hafen, weil es schon fast Zeit fuer die Rueckkehr war. 
Papageientaucher
Unterwegs kamen wir noch an einer Art Sandbank aus Steinen vorbei, auf der tote Baeume rumstanden.
Uns wurde erklaert, dass es am 27.3.1964 ein schweres Erdbeben in Amerika gegeben hatte, bei dem in Alaska fast alles kaputt ging, war gerade in den letzten 10 Jahren vorher aufgebaut worden war. Die Baeume waren dabei auch abgestorben, aber da sie in den Steinen eingeklemmt wurden, stehen sie dort immernoch, obwohl sie schon so lange nicht mehr leben.
In Seward selbst war an diesem Tag eine grosse Oellieferung angekommen, die sich dann in Brand setzte und die halbe Stadt explodieren liess. Also es war zu der Zeit nur ein kleines Fischerdorf, aber fast alles davon wurde zerstoert und musste neu aufgebaut werden. 
Naja, dann war die Zeit auch schon um und wir waren wieder am Hafen angekommen. Dort hab ich mir auf der Suche nach etwas zu tun, dann jeden Souvenirladen angeguckt, den ich finden konnte, aber wirklich zu tun gab es nicht. 
Ich musste noch fast 3 Stunden auf meinen Bus warten und bin immer wieder auf und ab gelaufen.
Dann habe ich eine spannende Sache entdeckt:
In Seward wurden gefuehrte Angeltouren angeboten, bei denen man zum Beispiel nach Lachs fischen konnte, und hinterher wurden die Fische fuer einen essbar gemacht.
Man konnte also quasi bei der Produktion von Lachsfilets zugucken. Die Reste vom Fisch, was ein ziemlich grosser Anteil ist, wurden dann einfach in der Mitte in ein Loch geschmissen. 
Iiih sah das eklig darin aus:p Aber der Lachs, der ueberblieb, sah ziemlich lecker aus! Ich habs leider immernoch nicht geschafft, frischen Lachs hier zu essen. Aber ich hab ja jetzt noch 4 Tage Zeit :)
Ich meld mich wieder, wenn ich in Kentucky angekommen bin, oder vorher, falls ich mal Langeweile haben sollte:p

Liebe Gruesse,
Annika :)